28. Mai 2019

Nachhaltiger Umgang mit Kunststoffen

… war das Thema des diesjährigen 9. Branchentages im Netzwerk Oberfläche NRW e.V. am 11. April 2019 im Ballenlager in Greven. Den aktuellen Debatten folgend, umfassten die Beiträge die Themen „Mikroplastiken in der Umwelt“ genauso wie „funktionale Oberflächen“ als auch „Recycling von Kunststoffen“.
Die Fachleute sind sich einig: die „3 R´s“ (Reduce, Reuse, Recycle) sind die wesentlichen, aktuellen Betätigungsfelder der Wissenschaft und des Endverbrauchers.
Zu guter Letzt spielt sogar Thor, die nordische Gottheit mit seinem Hammer, eine Rolle, wenn es um umweltfreundliches Recycling geht.

Die aktuellen Herausforderungen der Kunststoffe in der Kreislaufwirtschaft sind vielschichtig. Zum einen fehlt das Wissen über Prozesse und Möglichkeiten, den nachhaltigen Kreislauf der Kunststoffe zu schließen. Dadurch finden vor allem Unternehmen keine konkreten Ansatzpunkte. Darüber hinaus liegen in den Unternehmen auch nur unzureichende Kenntnisse über Wertschöpfungsketten und Alternativen vor.

Und nicht nur dort. Denn in vielen Fällen wird auch das Falsche gemessen oder gar nicht. So wird bisher zum Beispiel viel über die Schadstoffe der Dieselmotoren gesprochen, aber das viel größere Problem des Abriebes der Autoreifen bleibt weitgehend unangetastet. 

Es gibt aber auch viel Positives zu berichten. So zum Beispiel über das sogenannte (und weiter oben in diesem Text bereits angedeutete) Thorcycle. Hier zerkleinern „kleine Hämmer“ in einem mechanischen Verfahren styroporhaltige Baustoffe und vernichten dabei sogar giftige Abfallprodukte wie z.B. PCBs. 

Hinzu kommen die zahlreichen Fortschritte im S²M Projekt.  Gleich mehrere Funktionen können die, in diesem Rahmen entwickelten, antimikrobiellen Oberflächen ausüben. In der Lebensmittel Industrie z.B. finden diese Beschichtungen bei Aufbewahrungsboxen große Beachtung, da sie den Haltbarkeitszyklus der Aufbewahrungsbox verlängern. Die Solartechnik wiederum verhindert damit den Grünbewuchs der Zellen und steigert somit entsprechend die Effizienz der Produkte.

Weitere gute Nachrichten vermelden die Entwicklungen im Projekt Smart Production. Auf Grund von flexiblen Moulds können jetzt auch Kleinserien, Rohstoff optimiert und Kosten effizient hergestellt werden. Auch im 3D Druck Verfahren sind im Rahmen des Projektes neue Entwicklungen zu verzeichnen. So ist es mit der neuen Technik nun auch möglich, weiche Materialien, wie z.B. Gummi auszudrucken.

Alles in allem sind sich die Experten auf dem Branchentag einig: Das Betätigungsfeld ist unendlich groß und der Markt wird in den nächsten Jahren zuverlässige Wachstumszahlen produzieren.

So ist auch das Fazit, dass Herr Martin Gründkemeyer (Geschäftsführer des Netzwerk Oberfläche NRW e.V.) zieht, ein positives: „(…) Während der Pausen wurden unzählige Gespräche geführt, neue Kontakte geknüpft und neue konkrete Projekte initiiert. Die Dynamik, die hier zu sehen war ist toll und ich bin gespannt, die Innovationsprojekte zu sehen, die sich aus dem heutigen Tag ergeben haben.“